Finanzen als Paar fair ausgleichen: 5-Schritte-Plan für gerechte Altersvorsorge“

Finanzen als Paar fair ausgleichen: 5-Schritte-Plan für gerechte Altersvorsorge

Finanzen als Paar fair ausgleichen: 5-Schritte-Plan für gerechte Altersvorsorge“

Die Liebe ist bedingungslos – die Finanzen sollten es nicht sein. Wenn in einer Beziehung Erwerbs- und Carearbeit ungleich verteilt sind, entstehen oft dramatische finanzielle Ungerechtigkeiten, die sich über Jahre zu existenzbedrohenden Rentenlücken summieren. Während ein Partner Karriere macht und Rentenansprüche aufbaut, verzichtet der andere auf Einkommen und Altersvorsorge – ein Ungleichgewicht, das viele Beziehungen belastet und Millionen Frauen in die Altersarmut führt.

In diesem umfassenden Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie als Paar finanzielle Gerechtigkeit schaffen und beide Partner optimal für das Alter absichern. Sie erfahren, wie Sie entgangene Rentenbeiträge berechnen, faire Ausgleichsmodelle entwickeln und mit modernen Finanzprodukten wie ETF-Entnahmeplänen und Sofortrenten eine sichere gemeinsame Zukunft aufbauen. Unser 5-Schritte-Plan hilft Ihnen dabei, aus finanzieller Ungerechtigkeit eine Win-Win-Situation für beide Partner zu machen.

Das Problem: Wenn Liebe zu finanzieller Ungerechtigkeit führt

In Deutschland sind 71 Prozent der Mütter mit minderjährigen Kindern berufstätig – aber nur 30 Prozent davon in Vollzeit. Diese Zahlen erzählen eine Geschichte von Kompromissen, die meist zu Lasten der Frauen gehen und deren finanzielle Auswirkungen oft unterschätzt werden.

Die dramatischen Folgen von Teilzeit und Erwerbspausen

Familie Müller – ein typisches Beispiel: Sarah Müller, 32, arbeitet als Marketingmanagerin und verdient 4.800 Euro brutto monatlich. Nach der Geburt ihres ersten Kindes reduziert sie auf 50 Prozent, nach dem zweiten Kind pausiert sie drei Jahre komplett. Ihr Mann Thomas arbeitet weiter Vollzeit und macht sogar Karriere.

Die finanziellen Folgen für Sarah:

  • 3 Jahre Erwerbspause: 32.141 Euro entgangene Rentenbeiträge
  • 10 Jahre Teilzeit (50%): 53.568 Euro entgangene Rentenbeiträge
  • Gesamtverlust: 85.709 Euro Rentenbeiträge

Diese 85.709 Euro weniger in der Rentenkasse bedeuten eine um 365 Euro niedrigere monatliche Rente – lebenslang. Über 22 Jahre Rentenbezug summiert sich das auf 96.368 Euro weniger Alterseinkommen.

Die Mütterrente reicht nicht

Der Staat versucht mit der „Mütterrente“ einen Ausgleich zu schaffen. Pro Kind erhalten Mütter drei Rentenpunkte, was aktuell 120 Euro monatlicher Rente entspricht. Das klingt fair, ist aber völlig unzureichend.

Warum die Mütterrente zu wenig ist:

  • Sie gleicht nur das Durchschnittseinkommen aus (50.493 Euro)
  • Bei höheren Einkommen bleibt eine große Lücke
  • Längere Erwerbspausen werden nicht vollständig kompensiert
  • Karriereverluste sind gar nicht berücksichtigt

In Sarahs Fall: Trotz Mütterrente bleiben 57.533 Euro entgangene Rentenbeiträge – das entspricht 245 Euro weniger Rente monatlich.

Betriebliche Altersvorsorge und Karriereverluste

Die Auswirkungen gehen weit über die gesetzliche Rente hinaus:

Betriebliche Altersvorsorge: Weniger Arbeitszeit bedeutet weniger Beiträge in die Betriebsrente. Bei einem typischen Arbeitgeberzuschuss von 50 Prozent gehen zusätzlich Tausende Euro verloren.

Karriereverluste: Teilzeit und Erwerbspausen bremsen die Karriere. Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Führungspositionen werden seltener erreicht. Diese „unsichtbaren“ Kosten sind oft höher als die direkten Rentenverluste.

Private Altersvorsorge: Das reduzierte Nettoeinkommen lässt weniger Spielraum für private Vorsorge – ein Teufelskreis, der die Altersarmut verstärkt.

Schritt 1: Entgangene Rentenbeiträge präzise berechnen

Der erste Schritt zu finanzieller Gerechtigkeit ist die genaue Berechnung der entgangenen Rentenbeiträge. Nur wer die Zahlen kennt, kann faire Lösungen entwickeln.

Grundlagen der Berechnung

Rentenbeitragssatz 2025: 18,6% des Bruttoeinkommens Aufteilung: Je 9,3% Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil Beitragsbemessungsgrenze: 90.600 Euro jährlich (West)

Berechnung für Erwerbspausen

Beispiel: 3 Jahre komplette Erwerbspause

  • Letztes Bruttoeinkommen: 4.800 Euro monatlich
  • Monatliche Rentenbeiträge: 4.800 × 18,6% = 893 Euro
  • Entgangene Beiträge in 3 Jahren: 893 × 36 = 32.141 Euro

Berechnung für Teilzeit

Beispiel: 10 Jahre 50% Teilzeit

  • Vollzeit-Bruttoeinkommen: 4.800 Euro
  • Teilzeit-Bruttoeinkommen: 2.400 Euro
  • Differenz bei Rentenbeiträgen: 2.400 × 18,6% = 446 Euro monatlich
  • Entgangene Beiträge in 10 Jahren: 446 × 120 = 53.568 Euro

Gesamtberechnung

Sarahs Gesamtverlust:

  • Erwerbspause: 32.141 Euro
  • Teilzeit: 53.568 Euro
  • Summe: 85.709 Euro entgangene Rentenbeiträge

Auswirkung auf die Rente

Faustformel: Pro 9.392 Euro Rentenbeiträge gibt es einen Rentenpunkt (40 Euro monatliche Rente)

Sarahs Rentenverlust:

  • Entgangene Rentenpunkte: 85.709 ÷ 9.392 = 9,13 Punkte
  • Monatlicher Rentenverlust: 9,13 × 40 = 365 Euro
  • Lebenslanger Verlust (22 Jahre): 96.368 Euro

Praktische Berechnung für Ihr Paar

Schritt 1: Lohnsteuerbescheinigung des letzten Vollzeit-Jahres suchen Schritt 2: Rentenbeiträge ablesen (Arbeitnehmer- + Arbeitgeberanteil) Schritt 3: Dauer der Erwerbspause/Teilzeit bestimmen Schritt 4: Entgangene Beiträge berechnen Schritt 5: Rentenverlust ermitteln

Schritt 2: Die Folgen für die Rente verstehen

Die entgangenen Rentenbeiträge sind nur die Spitze des Eisbergs. Die wahren Kosten von Erwerbspausen und Teilzeit sind noch dramatischer.

Direkte Rentenverluste

Gesetzliche Rente: Wie berechnet führen 85.709 Euro entgangene Beiträge zu 365 Euro weniger Rente monatlich. Über die durchschnittliche Rentenbezugsdauer von 22 Jahren (Frauen) sind das 96.368 Euro weniger Alterseinkommen.

Aber: Diese Rechnung berücksichtigt keine Rentenerhöhungen. Historisch stiegen die Renten um etwa 2% jährlich. Mit Rentenerhöhungen beträgt der Gesamtverlust über 130.000 Euro.

Indirekte Verluste

Betriebliche Altersvorsorge: Viele Arbeitgeber zahlen Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge. Bei 3% des Bruttogehalts und 50% Arbeitgeberzuschuss gehen zusätzlich verloren:

  • Eigene Beiträge: 13 Jahre × 1.728 Euro = 22.464 Euro
  • Arbeitgeberzuschuss: 22.464 Euro
  • Zusätzlicher Verlust: 44.928 Euro

Karriereverluste: Teilzeit und Erwerbspausen bremsen die Karriere. Studien zeigen: Pro Jahr Erwerbspause sinkt das Lebenseinkommen um 7%. Bei Sarahs ursprünglichem Karrierepfad wären das zusätzlich 150.000-200.000 Euro weniger Lebenseinkommen.

Steuerliche Aspekte

Wichtiger Hinweis: Die gesetzliche Rente wird besteuert. Der Rentenverlust von 365 Euro monatlich entspricht bei einem Steuersatz von 20% einem Nettoverlust von 292 Euro – immer noch dramatisch hoch.

Inflation berücksichtigen: Das heutige Geld ist in 30 Jahren weniger wert. Bei 2% Inflation entsprechen 365 Euro heute etwa 200 Euro Kaufkraft in 30 Jahren. Trotzdem bleibt es ein erheblicher Verlust.

Schritt 3: Das offene Gespräch führen

Finanzielle Gerechtigkeit beginnt mit Kommunikation. Viele Paare sprechen erst bei der Scheidung über Geld – dann ist es meist zu spät.

Vorbereitung des Gesprächs

Sachlich bleiben: Behandeln Sie das Thema wie ein Geschäftsprojekt. Emotionen sind verständlich, aber Zahlen sind objektiv.

Unterlagen sammeln:

  • Lohnsteuerbescheinigungen der letzten Jahre
  • Renteninformationen beider Partner
  • Übersicht über bestehende Altersvorsorge
  • Haushaltsbudget mit Einnahmen und Ausgaben

Ziele definieren:

  • Beide Partner sollen im Alter gut abgesichert sein
  • Finanzielle Abhängigkeiten reduzieren
  • Faire Verteilung der Altersvorsorge-Kosten

Das Gespräch strukturieren

Einstieg: „Mir ist wichtig, dass wir beide im Alter gut abgesichert sind. Lass uns gemeinsam schauen, wie wir das fair hinbekommen.“

Zahlen präsentieren: Die berechneten Rentenverluste sachlich vorstellen, ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisungen.

Lösungen entwickeln: Gemeinsam Ideen sammeln, wie der Ausgleich funktionieren könnte.

Vereinbarungen treffen: Konkrete Schritte und Verantwortlichkeiten festlegen.

Häufige Reaktionen und Antworten

„Das können wir uns nicht leisten“ Antwort: „Wir können es uns nicht leisten, es nicht zu tun. Die Kosten der Altersarmut sind viel höher als die Kosten der Vorsorge.“

„Das regelt sich später von selbst“ Antwort: „Je früher wir anfangen, desto günstiger wird es. Aufschub macht alles teurer.“

„Ich verdiene doch das Geld“ Antwort: „Du verdienst das Geld, weil ich die Familienarbeit mache. Das ist Teamwork, und beide Beiträge sind wertvoll.“

Die Care-Arbeit wertschätzen

Wichtiger Perspektivwechsel: Care-Arbeit ist nicht kostenlos, sondern unbezahlt. Eine professionelle Kinderbetreuung, Haushaltshilfe und Pflege würden Tausende Euro monatlich kosten.

Beispielrechnung Care-Arbeit:

  • Kinderbetreuung: 1.200 Euro/Monat
  • Haushaltshilfe: 800 Euro/Monat
  • Fahrdienste: 300 Euro/Monat
  • Wert der Care-Arbeit: 2.300 Euro/Monat

Diese Leistung ermöglicht erst die Vollzeit-Karriere des Partners und sollte entsprechend gewürdigt werden.

Schritt 4: Gemeinsame Finanzen fair organisieren

Faire Finanzen brauchen faire Strukturen. Das klassische Modell „Einer verdient, einer verwaltet“ führt oft zu Ungerechtigkeiten.

Das Drei-Konten-Modell

Grundprinzip: Jeder Partner hat ein eigenes Konto, zusätzlich gibt es ein Gemeinschaftskonto für gemeinsame Ausgaben.

Variante 1: Proportionale Aufteilung

  • Partner A verdient 70% des Gesamteinkommens → zahlt 70% der gemeinsamen Kosten
  • Partner B verdient 30% des Gesamteinkommens → zahlt 30% der gemeinsamen Kosten
  • Beide behalten den Rest für persönliche Ausgaben

Variante 2: Gleiches Taschengeld

  • Alle Einkommen fließen auf das Gemeinschaftskonto
  • Beide Partner erhalten das gleiche „Taschengeld“
  • Gemeinsame Ausgaben werden vom Gemeinschaftskonto bezahlt

Variante 3: Hybridmodell

  • Grundkosten (Miete, Lebensmittel, Kinderbetreuung) werden proportional geteilt
  • Altersvorsorge wird gleichmäßig für beide Partner finanziert
  • Luxusausgaben zahlt jeder selbst

Beispiel: Familie Müller organisiert sich neu

Ausgangssituation:

  • Thomas: 6.000 Euro netto (Vollzeit)
  • Sarah: 1.800 Euro netto (Teilzeit)
  • Gemeinsame Kosten: 4.500 Euro/Monat

Alte Aufteilung (unfair):

  • Thomas: 2.250 Euro gemeinsame Kosten, 3.750 Euro frei
  • Sarah: 2.250 Euro gemeinsame Kosten, -450 Euro (!)

Neue Aufteilung (proportional):

  • Thomas: 3.462 Euro gemeinsame Kosten (77%), 2.538 Euro frei
  • Sarah: 1.038 Euro gemeinsame Kosten (23%), 762 Euro frei

Zusätzlich: 500 Euro monatlich für Sarahs Altersvorsorge aus dem gemeinsamen Budget.

Altersvorsorge als Familienausgabe

Wichtiger Grundsatz: Altersvorsorge ist eine gemeinsame Familienausgabe wie Kinderkleidung oder Lebensmittel.

Praktische Umsetzung:

  • Beide Partner erhalten die gleichen Beträge für die Altersvorsorge
  • Unabhängig vom aktuellen Einkommen
  • Finanziert aus dem gemeinsamen Familienbudget

Beispiel: 1.000 Euro monatlich für Altersvorsorge werden gleichmäßig aufgeteilt: 500 Euro für jeden Partner.

Schritt 5: Das optimale Anlageprodukt finden

Der letzte Schritt ist die Auswahl der richtigen Finanzprodukte für den Ausgleich. Hier gibt es verschiedene Optionen mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.

Option 1: ETF-Depot (höchste Flexibilität)

Vorteile:

  • Niedrige Kosten (0,1-0,3% jährlich)
  • Hohe Flexibilität bei Entnahmen
  • Transparente Wertentwicklung
  • Jederzeit kündbar

Nachteile:

  • Kein Schutz vor Langlebigkeitsrisiko
  • Versuchung für vorzeitige Entnahmen
  • Fällt bei Scheidung in den Zugewinnausgleich

Empfohlene ETF-Strategie:

  • 70% MSCI World ETF (Industrieländer)
  • 30% MSCI Emerging Markets ETF (Schwellenländer)
  • Monatliche Sparrate: 500 Euro
  • Erwartete Rendite: 6-7% jährlich

Beispielrechnung (20 Jahre):

  • Eingezahlte Beiträge: 120.000 Euro
  • Endkapital bei 6% Rendite: 220.000 Euro
  • Monatliche Entnahme (4% Regel): 733 Euro

Option 2: Private Rentenversicherung auf ETF-Basis

Vorteile:

  • Steuerfreie Ertragsthesaurierung
  • Schutz vor Langlebigkeitsrisiko (lebenslange Rente)
  • Fällt bei Scheidung in den Versorgungsausgleich (fairer)
  • Schutz vor vorzeitigen Entnahmen

Nachteile:

  • Höhere Kosten (1,5-2,5% jährlich)
  • Weniger Flexibilität
  • Komplexere Produkte

Empfohlene Anbieter:

  • Europa Lebensversicherung (E-RiG)
  • Continentale (BasisRente Invest)
  • AXA (Relax Rente Chance)

Beispielrechnung (20 Jahre):

  • Monatliche Beiträge: 500 Euro
  • Erwartete Rendite nach Kosten: 5% jährlich
  • Endkapital: 205.000 Euro
  • Monatliche Rente ab 67: 685 Euro lebenslang

Option 3: Sofortrente (für vorhandenes Kapital)

Wann sinnvoll: Wenn bereits größere Kapitalbeträge vorhanden sind (Erbschaft, Immobilienverkauf, Abfindung).

Vorteile:

  • Sofortige lebenslange Rente
  • Planungssicherheit
  • Steuerliche Vorteile (nur Ertragsanteil steuerpflichtig)
  • Schutz vor Marktrisiken

Nachteile:

  • Kapital ist „weg“ (keine Vererbung)
  • Keine Flexibilität
  • Inflationsrisiko bei festen Renten

Beispielrechnung:

  • Einmalzahlung: 150.000 Euro (Alter 60)
  • Monatliche Rente: 510 Euro lebenslang
  • Steuerpflichtiger Ertragsanteil: 22% = 112 Euro
  • Nettorente bei 25% Steuersatz: 482 Euro

Option 4: ETF-Entnahmeplan (Finanzmanager24-Lösung)

Das Beste aus beiden Welten: Kombination aus ETF-Flexibilität und professioneller Verwaltung.

Wie es funktioniert:

  • Aufbau eines ETF-Portfolios über 15-20 Jahre
  • Ab Rentenbeginn systematische Entnahme nach wissenschaftlichen Regeln
  • Professionelle Depotverwaltung mit jährlichem Check
  • Optional: Übergang in Sofortrente jederzeit möglich

Vorteile:

  • Niedrige Kosten wie ETF-Depot
  • Professionelle Verwaltung
  • Flexibilität bei Entnahmen
  • Schutz vor emotionalen Fehlentscheidungen

Beispielrechnung (Finanzmanager24-Modell):

  • Ansparphase: 20 Jahre, 500 Euro monatlich
  • Endkapital: 220.000 Euro (6% Rendite)
  • Entnahmephase: 4% jährlich = 733 Euro monatlich
  • Mit professioneller Verwaltung und Flexibilität

Empfehlung für verschiedene Situationen

Junge Paare (unter 40): ETF-Depot für maximale Flexibilität und niedrige Kosten

Paare mittleren Alters (40-55): Private Rentenversicherung auf ETF-Basis für Steuervorteile und Langlebigkeitsschutz

Ältere Paare (über 55): ETF-Entnahmeplan oder Sofortrente für Planungssicherheit

Hohe Einkommen: Basisrente (Rürup) für maximale Steuervorteile

Rechtliche Absicherung: Scheidung und Erbschaft

Finanzielle Gerechtigkeit muss auch rechtlich abgesichert werden. Hier die wichtigsten Aspekte.

Versorgungsausgleich vs. Zugewinnausgleich

Versorgungsausgleich (automatisch bei Scheidung):

  • Alle Rentenansprüche werden hälftig geteilt
  • Betrifft: Gesetzliche Rente, Betriebsrente, private Rentenversicherungen
  • Erfolgt automatisch durch das Familiengericht

Zugewinnausgleich (muss beantragt werden):

  • Vermögenszuwachs während der Ehe wird hälftig geteilt
  • Betrifft: ETF-Depots, Sparbücher, Immobilien
  • Muss aktiv beantragt werden

Strategische Überlegung: Private Rentenversicherungen fallen in den faireren Versorgungsausgleich, ETF-Depots in den komplizierteren Zugewinnausgleich.

Unverheiratete Paare

Problem: Ohne Trauschein gibt es keine automatischen Ausgleichsmechanismen.

Lösung: Partnerschaftsvertrag mit klaren Regelungen zu:

  • Aufteilung der Altersvorsorge-Kosten
  • Ansprüche bei Trennung
  • Erbrechtliche Absicherung

Erbrechtliche Aspekte

Wichtig: Ohne Testament erbt der überlebende Ehepartner nur 50-75% des Vermögens, der Rest geht an die Kinder.

Empfehlung:

  • Berliner Testament für Ehepartner
  • Klare Regelungen für Altersvorsorge-Vermögen
  • Regelmäßige Aktualisierung bei Änderungen

Praktische Umsetzung: Ihr 5-Schritte-Aktionsplan

Hier Ihre konkrete Anleitung für finanzielle Gerechtigkeit als Paar.

Woche 1-2: Bestandsaufnahme

Tag 1-3: Unterlagen sammeln

  • Lohnsteuerbescheinigungen der letzten 3 Jahre
  • Renteninformationen beider Partner
  • Übersicht bestehende Altersvorsorge
  • Haushaltsbudget erstellen

Tag 4-7: Berechnungen durchführen

  • Entgangene Rentenbeiträge berechnen
  • Rentenverluste ermitteln
  • Ausgleichsbedarf bestimmen

Tag 8-14: Gespräch vorbereiten

  • Zahlen aufbereiten
  • Lösungsvorschläge entwickeln
  • Gesprächstermin vereinbaren

Woche 3-4: Lösungen entwickeln

Woche 3: Das große Gespräch

  • Situation sachlich darstellen
  • Lösungsoptionen diskutieren
  • Grundsatzentscheidungen treffen

Woche 4: Konkrete Planung

  • Finanzprodukte vergleichen
  • Anbieter recherchieren
  • Beratungstermine vereinbaren

Monat 2: Umsetzung

Woche 5-6: Produktauswahl

  • Anbieter vergleichen
  • Beratungsgespräche führen
  • Entscheidung treffen

Woche 7-8: Verträge abschließen

  • Anträge stellen
  • Zahlungsmodalitäten klären
  • Automatische Überweisungen einrichten

Laufende Optimierung

Jährlicher Check:

  • Wertentwicklung prüfen
  • Beiträge anpassen
  • Lebenssituation berücksichtigen

Bei Veränderungen:

  • Gehaltserhöhungen berücksichtigen
  • Arbeitszeit-Änderungen anpassen
  • Neue Produkte prüfen

Erfolgsgeschichten: So haben andere Paare es geschafft

Familie Weber: Vom Streit zur fairen Lösung

Ausgangssituation:

  • Michael (38): 5.500 Euro netto, Vollzeit
  • Julia (35): 2.200 Euro netto, Teilzeit nach 2 Kindern
  • Streit über Geld und Altersvorsorge

Problem: Julia hatte durch 4 Jahre Erwerbspause und Teilzeit 78.000 Euro Rentenbeiträge verloren.

Lösung:

  • Drei-Konten-Modell eingeführt
  • 600 Euro monatlich für Julias ETF-Sparplan
  • 400 Euro monatlich für Michaels zusätzliche Altersvorsorge

Ergebnis nach 3 Jahren:

  • Julias ETF-Depot: 23.000 Euro
  • Entspanntere Beziehung
  • Beide Partner gut abgesichert

Familie Schmidt: Sofortrente nach Erbschaft

Ausgangssituation:

  • Klaus (58): Kurz vor Rente
  • Petra (55): Durch Kindererziehung niedrige Rente
  • Erbschaft von 180.000 Euro

Lösung:

  • 120.000 Euro Sofortrente für Petra ab 60
  • 60.000 Euro ETF-Depot für Flexibilität

Ergebnis:

  • Petra: 408 Euro monatliche Rente lebenslang
  • Zusätzlich flexibles Kapital verfügbar
  • Finanzielle Sicherheit für beide

Familie Bauer: ETF-Entnahmeplan-Strategie

Ausgangssituation:

  • Thomas (42): Selbstständiger Berater
  • Sandra (39): Teilzeit nach Kindern, schwankende Einkommen

Lösung:

  • Finanzmanager24 ETF-Entnahmeplan
  • Flexible Beiträge je nach Einkommen
  • Professionelle Verwaltung

Strategie:

  • Aufbauphase: 15 Jahre, durchschnittlich 800 Euro monatlich
  • Ziel-Kapital: 200.000 Euro
  • Geplante Entnahme: 667 Euro monatlich

Besonderheit: Möglichkeit zum Übergang in Sofortrente mit 65 Jahren für maximale Sicherheit.

Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden

Fehler 1: Zu spät anfangen

Problem: Viele Paare warten, bis die Kinder aus dem Haus sind.

Lösung: Je früher Sie anfangen, desto günstiger wird der Ausgleich. Der Zinseszinseffekt ist Ihr bester Freund.

Beispiel:

  • Start mit 35: 300 Euro monatlich für 150.000 Euro mit 65
  • Start mit 45: 600 Euro monatlich für 150.000 Euro mit 65

Fehler 2: Nur auf Garantien setzen

Problem: Klassische Rentenversicherungen bieten zu niedrige Renditen.

Lösung: Bei langen Laufzeiten sind ETF-basierte Lösungen meist überlegen.

Fehler 3: Komplizierte Produkte wählen

Problem: Viele Versicherungsprodukte sind unnötig komplex und teuer.

Lösung: Einfache, kostengünstige ETF-Lösungen sind oft die beste Wahl.

Fehler 4: Emotionale Entscheidungen

Problem: Finanzentscheidungen werden aus Angst oder Gier getroffen.

Lösung: Sachliche Analyse und professionelle Beratung nutzen.

Finanzmanager24: Ihr Partner für faire Altersvorsorge

Als Experte für Sofortrente und ETF-Entnahmepläne unterstützt Finanzmanager24 Paare dabei, finanzielle Gerechtigkeit zu schaffen und beide Partner optimal abzusichern.

Unsere Leistungen für Paare

Individuelle Beratung:

  • Analyse der Rentenlücken beider Partner
  • Entwicklung fairer Ausgleichsstrategien
  • Produktvergleich und -empfehlung

ETF-Entnahmeplan-Service:

  • Professioneller Aufbau diversifizierter ETF-Portfolios
  • Systematische Entnahme nach wissenschaftlichen Regeln
  • Jährlicher Depot-Check und Optimierung

Sofortrenten-Vergleich:

  • Unabhängiger Marktvergleich
  • Optimierung nach internem Zinsfuß (IRR)
  • Individuelle Anpassungen (Todesfallschutz, Rentengarantiezeit)

Kombinationslösungen:

  • ETF-Aufbau in jungen Jahren
  • Übergang zu Sofortrente im Alter
  • Maximale Flexibilität und Sicherheit

Warum Finanzmanager24?

Unabhängigkeit: Wir arbeiten mit allen führenden Anbietern zusammen und empfehlen nur die besten Lösungen.

Transparenz: Alle Kosten sind von Anfang an klar kommuniziert, keine versteckten Gebühren.

Expertise: Langjährige Erfahrung in Altersvorsorge und Finanzplanung.

Persönliche Betreuung: Telefonische oder Video-Beratung, individuell auf Ihre Situation abgestimmt.

Fazit: Finanzielle Gerechtigkeit ist machbar

Finanzielle Ungerechtigkeit in Partnerschaften ist kein Schicksal, sondern ein lösbares Problem. Mit dem richtigen Wissen, fairen Vereinbarungen und geeigneten Finanzprodukten können beide Partner optimal für das Alter abgesichert werden.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Früh handeln zahlt sich aus: Je früher Sie mit dem Ausgleich beginnen, desto günstiger wird er.

Kommunikation ist der Schlüssel: Offene Gespräche über Geld schaffen Vertrauen und faire Lösungen.

Moderne Produkte nutzen: ETF-basierte Lösungen bieten die beste Kombination aus Rendite, Kosten und Flexibilität.

Professionelle Hilfe: Komplexe Finanzentscheidungen sollten mit Experten besprochen werden.

Ihr Aktionsplan

  1. Bestandsaufnahme: Berechnen Sie die entgangenen Rentenbeiträge und Rentenverluste.
  2. Gespräch führen: Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner über finanzielle Gerechtigkeit.
  3. Lösungen entwickeln: Wählen Sie das passende Finanzprodukt für Ihre Situation.
  4. Professionell beraten lassen: Nutzen Sie die Expertise von Finanzmanager24 für optimale Lösungen.
  5. Umsetzen und optimieren: Starten Sie mit der fairen Altersvorsorge und passen Sie sie regelmäßig an.

Finanzielle Gerechtigkeit in der Partnerschaft ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch der Liebe. Wer seinen Partner finanziell absichert, investiert in eine gemeinsame, sorgenfreie Zukunft.

Starten Sie heute mit Ihrem fairen Altersvorsorge-Plan – für eine Beziehung auf Augenhöhe und finanzielle Sicherheit im Alter.


Über Finanzmanager24: Dirk Wedler ist Ihr Experte für Sofortrente und ETF-Entnahmepläne. Mit langjähriger Erfahrung hilft er Paaren dabei, finanzielle Gerechtigkeit zu schaffen und beide Partner optimal abzusichern.

Kontakt: Vereinbaren Sie ein kostenloses Beratungsgespräch und erfahren Sie, wie Sie als Paar fair und erfolgreich für das Alter vorsorgen können.

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